"Wir können nicht verstehen, dass die Versicherungsunternehmen schweigen, während die unterschiedlichen Konzepte für die Bürgerversicherung immer wirrer und schädlicher werden", erklärte Waltraud Baier, Vorsitzende der Neuen Assekuranz Gewerkschaft.
"Wir können nicht verstehen, dass die Versicherungsunternehmen schweigen, während die unterschiedlichen Konzepte für die Bürgerversicherung immer wirrer und schädlicher werden", erklärte Waltraud Baier, Vorsitzende der Neuen Assekuranz Gewerkschaft.
"Von SPD, Grünen, DGB und leider auch ver.di wird immer so getan, als hätten sie ein gemeinsames Konzept für die Reform des Gesundheitswesens. Der einzige Punkt, in dem sie sich tatsächlich einig sind, ist aber die Vernichtung der Arbeitsplätze vor allem in den privaten Krankenversicherungen."
Seit Jahren werden die private Krankenversicherung und damit zig Tausend Arbeitsplätze in der Versicherungswirtschaft durch das Vorhaben, alle Deutschen in die gesetzliche Krankenversicherung zu zwingen, bedroht. Deshalb hat die Neue Assekuranzgewerkschaft bereits bei ihrer ersten Mitgliederversammlung im April 2011 beschlossen, einen PKV-Ausschuss zu bilden, der die Interessen der Beschäftigten zusammenfassen und gegen die Verfechter der Bürgerversicherung vertreten soll. Im Juni hat dieser Ausschuss seine Arbeit aufgenommen. Bisher arbeiten Kolleginnen und Kollegen aus sechs Versicherungsunternehmen mit. Nach der Sommerpause werden die Beratungen Anfang September fortgesetzt.
Bereits heute sind in Deutschland 2,5 Millionen pflegebedürftig. Eine Million Menschen werden in Heimen gepflegt, mit durchschnittlichen monatlichen Kosten von 3.300 Euro. Davon trägt die Pflegeversicherung durchschnittlich 1.271 Euro, es verbleiben also Kosten von 2.029 Euro für jeden Monat der Heimpflege. Bei einer durchschnittlichen Pflegebedürftigkeit von viereinhalb Jahren entstehen also pro Kopf Kosten von ca. 110.000 Euro, die bereits heute nicht von der Pflegeversicherung gedeckt werden.
Die neu gegründete Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) lehnt Vorschläge für eine Bürgerversicherung strikt ab. So würde sie unter anderem die Arbeitsplätze in der Versicherungswirtschaft gefährden. Von Klaus Roth
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