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NAG warnt GroKo-Parteien vor „Versündigung am Gesundheitswesen“

Lieber Neuwahlen als die Bürgerversicherung!

Gießen, 27.November 2017 – Nachdem sich führende SPD-Politiker und der SPD-Landesverband NRW für die Einführung der Bürgerversicherung als Voraussetzung für die Fortsetzung der Großen Koalition im Bund ausgesprochen haben, mahnt die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) zur Umsicht in dieser hektischen Zeit.

"Offensichtlich meint die SPD, die Situation nach dem Scheitern der Jamaika-Verhandlungen für die Einführung der Bürgerversicherung missbrauchen zu können", sagt Waltraud Baier, Vorsitzende der NAG. Das sei Taktieren am Wählerwillen vorbei. "Die Parteien, die sich im Wahlkampf für eine Bürgerversicherung ausgesprochen haben, sind in der parlamentarischen Minderheit". Auch die CDU als Mehrheitspartei einer etwaig fortgesetzten Großen Koalition sei programmatisch dagegen.

Baier weist darauf hin, dass unabhängigen Studien und eigenen Recherchen der NAG zufolge mit der Einführung einer Bürgerversicherung kurzfristig über 50.000 Arbeitsplätze in der Privaten Krankenversicherung verlorengingen, "langfristig würden sogar deutlich über 100.000 Menschen ihren Job verlieren".

Dabei würde die Gesundheitsversorgung durch den mit der Bürgerversicherung einhergehenden Fortfall der PKV-Vollversicherung nicht besser, sondern unmittelbar schlechter. Denn die PKV trägt überproportional zur Kostendeckung im Gesundheitswesen bei, ist nicht auf staatliche Unterstützung bei Defiziten angewiesen und zahlt auf ihre Erträge Steuern.

"Weite Teile der Gesundheitsversorgung würden im Zuge der Einführung einer Bürgerversicherung in die Knie gehen", schildert Baier. Die Folgen wäre eine schlechtere und teurere Versorgung der Bevölkerung. "Und das alles einer überideologisierten Idee zuliebe, von der selbst die Befürworter wesentliche Antworten schuldig bleiben, wie das Modell überhaupt funktionieren soll". Weltweit wäre das funktionierende duale System im Nebeneinander von gesetzlicher und privater Krankenversicherung als vorbildlich anerkannt.

Die Bürgerversicherung löse keines der vielfältigen Probleme im Gesundheitswesen, löst aber neue aus, so die Gewerkschafterin. "Deshalb appellieren wir an die GroKo-Parteien, dieses Thema schnell zu den Akten zu legen und sich den vielen realen Herausforderungen in Deutschland zuzuwenden." Für die Fortsetzung der GroKo wäre die Bürgerversicherung ein zu hoher Preis. "Neuwahlen wären dann besser als diese erpresste Versündigung an unserem Gesundheitswesen."

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ERGO Leben Klassik – Not for sale!

Online-Petition gegen den Verkauf der Lebensversicherungsverträge erreicht weit vor der Zeit Sammelziel von 5.000 Unterschriften

Gießen, 07.November 2017 - Betriebs-, Aufsichtsräte und die Vermittlervereinigung haben Mitte Oktober gemeinsam mit der NAG eine Online-Petition gegen den Verkauf der Lebensversicherungsverträge gestartet. Adressat ist Konzernchef Dr. Markus Rieß. Die Initiatoren haben das Sammelziel mit ambitionierten 5.000 Unterschriften für Januar 2018 ausgegeben. Nun wurde diese Anzahl schon nach weniger als drei Wochen erreicht!

"Als größter Verkaufsinteressent sehen wir die ERGO als hauptverantwortlich für den schweren Imageschaden, den die Versicherungsbranche derzeit im Begriff zu erleiden ist", sagt Tobias Münster, stellvertretender Vorsitzender der NAG. Viele Kunden sehen sich in Ihrem Vertrauen in die Lebensversicherer, die gegenüber ihnen teils lebenslange Versprechen abgegeben haben, erschüttert. Dieses schwindende Vertrauen trifft ungerechtfertigt auch die Vertriebe, die über Jahrzehnte Überbringer dieser Versprechen waren.

Die Wucht der Beteiligung an der Online-Petition verbunden mit Äußerungen von persönlichen Befürchtungen und Darstellung folgerichtiger Auswirkungen sei für sich schon ein starkes Signal. Aber auch die strikte "Wir verkaufen nicht" Positionierung zahlreicher Wettbewerber mache deutlich, dass der ERGO-Vorstand mit seinen Verkaufsplanungen gegen die Interessen nicht nur der unmittelbar betroffenen Beschäftigten, sondern auch der Kunden und Vertriebe agiert. Unternehmerisch sei das Harakiri, sagt Münster.

"Der Vorstand kann nicht mehr an der Realität vorbei: Er hat sich heillos vergaloppiert und muss den Verkaufsprozess sehr schnell beenden", fordert der Gewerkschafter. Da die Themenstellung weit über die beteiligten Unternehmen hinausgehe, habe die NAG Kontakt zum Branchenverband GDV aufgenommen, um in einen Dialog darüber einzutreten, wie dem flächendeckenden Imageschaden begegnet werden kann.

Dieter Schollmeier, Vorsitzender des Verbandes der selbständigen Versicherungskaufleute e. V. unterstreicht als Mitabsender der Petition die verheerenden Auswirkungen eines möglichen Verkaufes der Lebensversicherungen: "Das Votum der Ausschließlichkeitsorganisation ist eindeutig: Ein Verkauf ist keine Option. Vertrauen in die Leistungsfähigkeit unseres Konzerns, den Mutterkonzern Munich Re mit eingeschlossen, ginge auf breiter Front verloren. Wir sind daher der festen Überzeugung, dass die Sondierungsgespräche im Ergebnis den mit dem Ergo Strategie Programm eingeschlagenen Weg bestätigen werden."

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NAG macht gegen Verkauf der Ergo Leben mobil

ERGO-Betriebsräte und die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) machen gegen den geplanten Verkauf der Lebensversicherungstöchter des Düsseldorfer Konzerns mobil.

Am Freitag hat der Betriebsrat des Ergo Standortes Hamburg im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung scharfe Kritik an den Verkaufsplänen, betreffend die klassischen Lebensversicherungen mit Garantien, und der hinterlistigen Vorgehensweise des Ergo Vorstands geübt.

Rund 1.000 Beschäftigte folgten im Anschluss dem Aufruf der Neuen Assekuranz Gewerkschaft (NAG) und nahmen in der City Nord an einer Protestkundgebung unter dem Motto "Ergo Leben - Not for Sale!" teil. NAG Vorstandsvize Tobias Münster kündigte den massiven Widerstand der NAG an.

"Jahrzehntelange Finanzbeziehungen mit den Kunden der Ergo dürfen nicht wie ein klappriger Gebrauchtwagen an Hedgefonds oder chinesische Investoren verramscht werden!", so der Gewerkschafter. Den Beschäftigten habe der ERGO Vorstand beim erst kürzlich erfolgten Wechsel in die neu gebildeten Organisationseinheiten der Leben Klassik einen Wachstumspfad innerhalb der Ergo versprochen und einen zeitnahen Verkauf ausgeschlossen.

Nun sei der Fuchs im Hühnerstall noch vor der Tat ertappt worden. Ergo Chef Rieß sieht sich dem massiven Vorwurf fehlender Aufrichtigkeit und gebrochener Versprechen ausgesetzt. "Käme es zum Verkauf, würde das kürzlich geäußerte "starke Bekenntnis zur Leben Klassik innerhalb der Ergo" den Kapitalinteressen gieriger Finanzjongleure geopfert" so Münster. Die Belegschaften fühlten sich verraten und verkauft.

Weitere Aktionen bis hin zum massiven Widerstand seien wahrscheinlich.

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Bundesvorstandsmitglied von ver.di widerspricht sich selbst

Der Bundeskongress von ver.di hat die Forderung nach Einführung einer Bürgerversicherung beschlossen. Damit verbunden ist die Abschaffung der PKV-Vollversicherung, die zum massiven Verlust von Arbeitsplätzen im Innendienst und Außendienst führt. Ver.di selbst geht gemäß ihrer Homepage Ende Juni von bis zu 51.000 Arbeitsplätzen aus. "Das Bundesvorstandsmitglied Christoph Meister bestätigt in seinem Interview mit dem Versicherungsjournal den Verlust von Arbeitsplätzen. Gleichzeitig erklärt er, dass eine Reform der Krankenversicherung nicht zur Vernichtung von tausenden Arbeitsplätzen führen darf. Wie sich dieser Widerspruch auflösen lässt, hat er nicht ausgeführt" führt Waltraud Baier, Vorsitzende der Neuen Assekuranz Gewerkschaft aus. So lange ver.di an ihrer Forderung nach einer Bürgerversicherung und der Abschaffung der PKV-Vollversicherung festhält, nimmt sie die Vernichtung von Arbeitsplätzen in Kauf. Daran ändern auch nach Auffassung der NAG Transformationsprozesse bzw. sogenannte sozialverträgliche Lösungen nichts.

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Interview mit Prof. Dr. Björn Peters zum Thema "Digitalisierung"

Die großen Versicherer investieren derzeit Milliarden in die Digitalisierung ihrer Unternehmen.

Was sind die strategischen Überlegungen, die hinter diesen Aktivitäten liegen?

Die Digitalisierung der Gesellschaft sowie der Wirtschaft wirkt auf die gesamte Wertschöpfungskette der Versicherer. Beispiele für Veränderungen durch Digitalisierung sind neue Kommunikationstechnologien und die steigende Relevanz mobiler Kommunikation, verändertes Kommunikationsverhalten von Kunden und sich verändernde Kundenerwartungen, schneller werdende Kommunikation mit Kunden und innerhalb des Unternehmens, disruptive Innovationen durch branchenfremde Unternehmen (z.B. durch Startups und Digitalindustrieunternehmen wie Google) oder die zunehmende digitale Vernetzung mit Kooperationspartnern (z.B. Leistungserbringern in der PKV) und Versicherten. Aber die Digitalisierung wirkt auch außerhalb des Unternehmens dahingehend, dass Versicherte untereinander (z.B. Versicherte mit Diabetes in der PKV in Communitites wie mySugr), Geschäftspartner untereinander (z.B. Krankenhäuser) und Versicherte mit den Geschäftspartner-Unternehmen zunehmend vernetzter werden. Dazu kommt, dass die Digitalisierung Unternehmen von außerhalb der Versicherungsbranche ermöglicht, in den Markt einzutreten. Dies können z.B. FinTechs sein, Startups wie z.B. im Bereich Digital Health, Neugründungen wir Ottonova in der PKV oder aber auch etablierte Unternehmen wie Google oder Apple sein, die Datenkompetenz haben und Zugang zum Kunden haben. Dabei zeichnen sich Unternehmen von außerhalb teilweise durch eine wesentlich stärkere Kundenorientierung aus (was natürlich auch an der Regulatorik der Assekuranz liegt, aber nicht ausschließlich). Die Digitalisierung bietet sowohl den Versicherern aber eben auch Unternehmen von außerhalb die Chance dem Kunden (Teil-)Leistungen oder Services schneller, günstiger, besser oder einfacher anzubieten. Beispiele für Bereiche, in denen dies gilt sind Kundenservices, Abschluß von Versicherungsprodukten, Schadens- und Leistungsabwicklung oder der Zugang zu Kooperationspartnern wie Ärzten, Krankenhäusern, Werkstätten oder Assistance-Leistungen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Digitalisierung eine hohe Komplexität mit sich bringt und gleichzeitig auch eine sehr hohe Veränderungsgeschwindigkeit. Auf diesen Herausforderungen versuchen sich die Versicherer einzustellen.

In welche Aktivitäten wird konkret investiert?

Ein Großteil der bereit gestellten Budgets wird weniger in völlig neue Technologien investiert, sondern vielmehr dazu, die bestehenden, teilweise jahrzehntealten, IT-Systeme für die sich immer weiter wandelnden Herausforderungen der Digitalisierung bereit zu machen. Im Grunde genommen lassen sich dazu zwei zentrale Herausforderungen beschreiben: Einerseits muss eine horizontale Vernetzung der aller IT Systemen sichergestellt werden, d.h. Schnittstellen zwischen den aktuellen, oft Java-basierten Anwendungen und den „alten“ Host Systemen müssen geschaffen werden. Auch müssen die bestehenden Systeme untereinander vernetzt werden. Die Daten können im Idealfall digital vom Kunden oder Vertriebspartner bis in die Bestandsund Leistungssysteme und darüber hinaus zum Leistungs- oder Schaden-Partner verarbeitet werden. Dabei müssen Datenschutz und die Sicherheit vor einem Ausfall der Systeme sichergestellt werden. Andererseits geht es innerhalb der einzelnen Schritte der Wertschöpfung um die Optimierung der Arbeitsschritte, also um klassische Effizienzthemen. Um die unterschiedlichen Aktivitäten in den verschiedenen Sparten und Teilbereichen des Unternehmens koordinieren zu können, bedarf auch einer übergeordneten Steuerung. Daher habe einige Versicherer leitende Stellen geschaffen wie „Head of Digital Transformation“ o.ä. Vereinzelt investieren Versicherer auch in völlig neue IT Systeme, um bestehende abzulösen.

Darüber hinaus haben fast alle großen Versicherer kleine Digital-Einheiten außerhalb der klassischen Linie etabliert, um mit Methoden wie Lean Startup agil und innovativ arbeiten zu können. Wie digital muss ein Versicherungsunternehmen der Zukunft sein?

Das lässt sich pauschal nicht sagen. Aber die Konnektivität der bestehenden IT-Systeme mit muss sichergestellt werden.
Im Endeffekt gilt: Wenn es jemanden gibt, der dem Kunden eine Versicherung oder ein Service-Teil durch Digitalisierung besser, günstiger, schneller oder einfacher anbieten kann, dann haben solche Angebote eine gute Chance, sich durchzusetzen. Wer das nicht kann, läuft Gefahr, einen Wettbewerbsnachteil zu haben.
Was technologisch möglich ist, wir meiner Meinung nach auch kommen. Wenn man es nicht selbst macht, macht es jemand anderes. Insofern ist vor allem auch eine neue Haltung innerhalb der Unternehmen notwendig. Welche Wettbewerbsnachteile haben kleinere Versicherungsunternehmen zu befürchten, die nicht über die erforderlichen Investitionsmöglichkeiten verfügen? Größe spielt eine wichtige Rolle, da die großen Versicherer über eine potentere Kapitalstärke verfügen, mehr Daten im Unternehmen haben und ggf. auch schneller Digital-Kompetenz aufbauen können. Sie profitieren auch davon, dass sie weltweit in den Konzernverbünden aus digitalen Aktivitäten lernen können und Kompetenzen austauschen. Sehr wichtig ist auch der Aspekt der Kooperation: Große, internationale Versicherungs-Konzerne sind potenzielle Kooperationspartner für Unternehmen der Digitalindustrie wie Google oder Apple und können ggf. von deren

Datenmanagement-Kompetenzen sowie Kundezugang profitieren. Da können die kleinen nicht mithalten. Die Digitalisierung könnte also zu einer weiteren Konsolidierung im Markt führen. Aber: Kleinen Versicherern bietet die Digitalisierung Möglichkeiten zur Nieschenstrategie. Auch bietet sich kleineren Unternehmen eine Chance, Größe durch brancheninterne Zusammenarbeit zu schaffen,
z.B. durch ein brancheneinheitliches Gesundheitsportal in der PKV, an welches Leistungserbringer und Versicherte angebunden werden können.Funktioniert Versicherung überhaupt als digitales Produkt?

Digitale Versicherungsprodukte haben wir z.B. im Bereich Kfz ja schon seit Jahren. Die beratungsintensiveren Produkte z.B. aus der Kranken- und Lebensversicherung bieten aber auch weitere Potenziale zur Digitalisierung. Im Bereich der Risikoprüfung – z.B. einer digitalen Gesundheitsprüfung – liegen Chancen. Es wird aber weiter auch Kunden geben, die den persönlichen Kontakt suchen bzw. hybride Kunden, die sowohl digitale Kanäle als auch persönliche Ansprechpartner nutzen möchten.

Wo verläuft die Grenze zwischen Automatisierung und Digitalisierung?

Automatisierung ist ein Teilbereich dessen, was durch Digitalisierung möglich ist. Es handelt sich hierbei um die oben beschriebenen Effizienz-Treiber, also die digitale Optimierung von Arbeitsschritten. Ein klassisches Beispiel ist die Dunkelverarbeitung.
Digitalisierung ist aber weit mehr als lediglich Automatisierung, wenn man z.B. an digitale Kommunikation mit Kunden denkt.
Wo liegen die Risiken, aber auch Chancen für die Beschäftigten im Innen- und Außendienst der Versicherungsbranche durch die "Digitalisierung"?

Im Grunde verändern sich durch Digitalisierung Tätigkeiten, die durch Algorithmen standardisierbar oder verbesserbar sind. Jobs, in denen standardisierbares Wissen oder Regeln abgerufen werden, können prinzipiell digitalisiert werden. Selbiges gilt für wiederholbare Tätigkeiten. Darüber hinaus sind einige digitale Aktivitäten global einkaufbar und dann ggf. günstiger. So können Programmierjobs auch aus der Ferne von einer Person aus Kalifornien oder Indien erbracht werden.
Der digitale Vertrieb gefährdet natürlich auch Jobs im personalen Vertrieb. Aber die Digitalisierung bietet auch Chancen: durch den Aufbau von Digitalkompetenz ergeben sich im Vertrieb aber auch in den Innendienstbereichen Möglichkeiten.
Im Innendienst ergibt sich ein schwer zu deckender Fachkräftebedarf in der IT sowie im Umgang mit Datenanalyse und –management. In der IT werden neue Fähigkeiten, z.B. Java anstatt Cobol Programmierer benötigt. Dies führt auch dazu, dass der Anteil an freiberuflich Tätigen im Unternehmen in diesen Bereichen vermutlich steigen wird.
Die durch die Digitalisierung steigende Komplexität und hohe Veränderungsgeschwindigkeit wirken sich darüber hinaus auf die Arbeitsbedingungen generell aus. Agile Arbeits- und Organisationsformen werden zunehmend implementiert. Diese bedürfen aber auch einer agilen Kultur und vor allem agiler Mitarbeiter und Führungskräfte und das fällt nicht vom Himmel. Insbesondere die Führungskräfte und das Top Management sind hier gefragt, denn wenn diese in alten Muster verharren, gelingt auch keine agile Organisation. Darüber hinaus bedarf eine agile Organisation im Grunde paradoxerweise ein Mehr an Regelung als die klassische Hierarchie. Hier entsteht ein Aushandlungsbedarf zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern.
Welche Veränderungen wird es bei den Berufsbildern/Ausbildung in der Branche geben?
Durch die hohe Veränderungsgeschwindigkeit im Kontext der Digitalisierung wir das schon seit jeher diskutierte „lebenslange Lernen“ nun absolut notwendig. Der Bedarf an Fort- und Weiterbildung wird steigen und zwar nicht nur in den IT-Berufen, sondern auch in den Tätigkeitsfeldern, die digitale Technologien nutzen oder mit Kunden interagieren.In den Bereichen der IT sowie des Datenmanagement hat die Assekuranz bereits heute Probleme, ausreichend Fachkräfte gewinnen zu können und dieser Trend wird sicher fortbestehen, da die
Versicherer mit Unternehmen aus anderen Branchen um die Spezialisten konkurrieren.


Prof. Dr. Björn Peters
Professur für Betriebswirtschaftslehre an der Duale Hochschule Baden-Württemberg (DHBW)
Consultant und Coach
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