NAG spricht sich gegen CDA-Vorschlag für ein staatliches Standardprodukt in der Altersvorsorge aus und fordert Politik zur Entbürokratisierung von Riester auf

Aichach, den 08.11.2019 - Als weiteren Angriff auf die Tätigkeit der Versicherungsvermittler und die Assekuranz insgesamt sieht die NAG den Antrag der Christlich-Demokratischen Arbeitnehmerschaft (CDA) zur Stärkung privater Altersvorsorge für den CDU-Parteitag Ende November. Dieser sieht vor, alle Arbeitnehmer zu einer Vorsorge in einer aktienbasierten Anlage ohne Garantien in öffentlicher Trägerschaft zu verpflichten.

„Die einen wollen die Private Krankenvollversicherung abschaffen", sagt Gaby Mücke, Vorsitzende der Gewerkschaft mit Blick auf die Grünen, SPD und Linke sowie ver.di und den DGB. „Und die anderen wollen der Lebens- bzw. Rentenversicherung die Grundlage entziehen!" Eine Zwangsversicherung über versteuerte Nettolöhne bevormunde zudem die Beschäftigten.

Und während für die Sparanteile von Lebensversicherungen eine Defensive Anlage regulatorisch vorgegeben und diese von den Anbietern mit Risikokapital hinterlegt werden muss, soll nunmehr die Anlage in Aktienmärkten den Sparern das Heil bringen. „Damit würde die Zinspolitik der EZB staatlich organisiert auf eine neue Spitze getrieben", schildert Mücke. Denn während die privaten Lebensversicherer regulatorisch gezwungen sind, renditeschwach zu absoluten Niedrigzinsen große Teile in Staatsanleihen anzulegen, soll das über die „Staatslösung" umgangen werden. Bezeichnend in dieser Hinsicht Punkt 6 des CDA-Antrages. Dort steht: „Vorteile des Kapitalmarktes nutzen: Aktienbasierte Anlage ohne Garantieleistung um ausufernde Sicherungskosten zu vermeiden." Genau dies aber werde der Versicherungswirtschaft auferlegt, mit umfassenden Folgen für die Attraktivität der Produktes.

Die NAG kritisiert darüber hinaus ebenso wie der Vermittlerverband BVK, dass mit einem staatlich verordneten Standardprodukt die sozialpolitische Aufgabe der Versicherungsvermittler deutlich geschwächt wird. So sorgen dank der qualifizierten Vermittlungstätigkeit die meisten Deutschen für das Alter mit Lebens- und Rentenversicherungen sowie mit Riester-Produkten vor.

Im Gegenteil fordert die NAG die Politik auf, die vorhandenen Formen der privaten Altersversorgung attraktiver auszugestalten. Dazu gehört zuvorderst eine Entbürokratisierung und Vereinfachung der staatlichen Riester-Förderung und eine Entlastung bei den Risikokapitalrestriktionen, die zu einer geringfügig renditeorientierteren Anlage der Versichertengelder nötig wäre.

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NAG weiter klar gegen geplante LV-Provisionsdeckelung

Gießen, den 05.06.2019 - Mit der Einführung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) in 2014 wurden die zillmerungsfähigen Abschlusskosten von 40 auf 25 Promille mit dem Ziel gesenkt „Druck auf die Abschlusskosten“ der Lebensversicherer auszuüben. Nachdem sich Ende Juni letzten Jahres der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages mit dem Vorschlag des Bundesfinanzministeriums zur Änderung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) befasste, wurde deutlich, dass die Bundesregierung die erfolgten Kostensenkungen als unzureichend erachtet und mit einem harten Provisionsdeckel nachlegen will. Hiergegen hat sich die NAG klar positioniert.

Nunmehr wird aus der Beantwortung einer Kleinen Anfrage der FDP deutlich, dass die Bundesregierung nicht nur unverändert an der Einführung eines Provisionsdeckelgesetzes festhält, sondern sich darüber hinaus in weitgehender Unklarheit über dessen Auswirkungen auf die Rendite der Versicherungsverträge befindet. „Das halten wir unseren Kolleginnen und Kollegen in den Vertrieben gegenüber für unverantwortlich!“, sagt Gaby Mücke, Vorsitzende der Gewerkschaft.

Schon bei der Einführung des LVRG habe sich die NAG ausführlich gegen die Absenkung der zillmerungsfähigen Abschlusskosten ausgesprochen. Sie befürchtete – zurecht, wie sich zeigte - dass diese direkt in eine Absenkung der Vergütung für die Vermittler münden werden, die eine solche massive Einkommensminderung ganz überwiegend nicht vertragen könnten. „Viele von ihnen waren seither gezwungen, ihren Beruf aufzugeben, weil sie sich und ihre Familien nicht mehr länger von ihrer Arbeit versorgen können.“, schildert Mücke.

Nicht nur die schlichte Absenkung der Abschlussprovisionen waren zu verzeichnen, sondern darüber hinaus auch eine Verlängerung der Stornohaftungszeiten und eine Verlagerung von Einmal- zu Bestandsvergütungen. „Das Ganze geht einher mit ausgeweiteten Beratungs- und Dokumentationspflichten, insbesondere durch die IDD und einer immer weiter sinkenden Produktrentabilität infolge langjährig politisch erzeugter Niedrigzinsen.“

Fazit: Das LVRG von 2014 und die auf europäische Initiative eingeführte Vermittlerrichtlinie IDD sind ausreichend, um die Kosten im Griff und die Beratungsqualität hoch zu halten. Weitere Eingriffe in die Vermittlereinkommen lehnt die NAG ab und fordert vielmehr die Bundesregierung auf, die Tätigkeit unserer Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb bei nächsten Gelegenheiten zu stärken, statt ihnen immer weitere Knüppel zwischen die Beine zu werfen.

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NAG spricht sich gegen einen LV-Provisionsdeckel aus

Gießen, 11.10.2018 - Nachdem sich Ende Juni der Finanzausschuss des Deutschen Bundestages mit dem Vorschlag des Bundesfinanzministeriums zur Änderung des Lebensversicherungsreformgesetzes (LVRG) befasste, bei dem sich die NAG intensiv eingebracht hatte, findet in der Branche eine neuerliche intensive Diskussion zur Höhe der Vertriebseinkommen bei der Vermittlung von Lebensversicherungen statt. Der Grund: Ein diesbezügliches Eckpunktepapier fordert einen harten, gesetzlichen Provisionsdeckel.

Die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) hat sich in dieser Frage sehr deutlich auf die Seite der Vertriebe geschlagen und den Finanzausschuss aufgefordert, Planungen für einen LV-Provisionsdeckel eine Absage zu erteilen. Waltraud Baier, Vorsitzende der NAG, begründet dies: „Bereits mit der Einführung der Änderungen aus dem LVRG vor wenigen Jahren ist eine
deutliche Absenkung der Vermittlereinkommen zu verzeichnen gewesen, dessen Vorgaben von der Branche überwiegend in abgesenkten Provisionen, erhöhten Stornohaftungszeiten und Verlagerungen hin zu laufenden Vergütungen umgesetzt wurden. Damit betrachten wir den Beitrag unserer im Vertrieb tätigen Kolleginnen und Kollegen des angestellten und selbständigen Außendienstes zur Kostensenkung als erfüllt an."

Das Bild des Vermittlers, der von Provisionsgier getrieben Kunden nicht benötigte Produkte unterjubelt, sei völlig aus der Zeit gefallen. Seit Jahren sind die Beschwerden über Falschberatung in der Lebensversicherung rückläufig, und das auf einem ohnehin schon sehr niedrigen Niveau. „Zudem werden Vermittler durch lange Stornohaftungszeiten für etwaige falsche Beratung direkt mit ihren Einkommen in Anspruch genommen.", führt die Gewerkschafterin weiter aus. Die Zufriedenheit der Kunden bei einer Beratung durch Vermittler ist darüber hinaus belastbaren Erhebungen zufolge weit oberhalb derer bei Direkt- bzw. Digitalvertrieb. Zudem hat sich das Qualifikationsniveau im Vertrieb in den vergangenen Jahren nochmals erheblich verbessert.

Der Vertrieb von Lebensversicherungen ist alles andere als eine Gelddruckmaschine für die Vermittler, sondern massiv erschwert durch zahlreiche regulatorische Eingriffe, bewusst politisch niedrig gehaltener Zinsen zu Lasten der LV-Sparer und Komplexitätserhöhungen, etwa in der bAV oder der neueren Produktgenerationen der Branche. Viele unserer Kolleginnen und Kollegen im Vertrieb kämpfen um ihre wirtschaftliche Existenz und bräuchten von der Politik viel mehr eine stärkere Unterstützung ihrer sehr bedeutenden Tätigkeit als weitere Angriffe auf ihre Einkommen. Sonst werden immer mehr qualifizierte Vermittler ausscheiden, wie in den vergangenen Jahren schon zu beobachten.", fasst Baier zusammen.

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NAG erhöht den Druck auf die Vorstände

Arbeitskampf bei Verkauf der Lebensversicherungsbestände in Planung!

Gießen, 28.November 2017 – Mit großer Verärgerung haben die Gremien der Neuen Assekuranz Gewerkschaft auf die immer weiter voranschreitenden Verkaufsplanungen von Lebensversicherungsbeständen durch große Konzerne, namentlich der ERGO und der Generali, reagiert. „Die Branche schafft es dieser Tage im Vorbeigehen, ein durch vorangegangene Management-, Vertriebs- und Verwaltungsgenerationen mühsam aufgebautes Vertrauen zu erschüttern!“ führt Tobias Münster, Vorstandsvize der Gewerkschaft aus.

Nicht im Unternehmen verhaftete Manager wie bei der ERGO, bei der „die Vorstände im Schnitt auf eine Unternehmenszugehörigkeit von weniger als einer Handvoll Jahren“ kämen oder die wie die Generali aus dem Ausland geführt werden, scheinen sich der Sensibilität ihres Handelns nicht bewußt. „Da tanzt der Elefant im Porzellanladen Tango“, so der Gewerkschafter. Die Altersversorgung von über 10 Millionen Kunden dürfe nicht verkauft werden wie ein Gebrauchtwagen.

Für den ERGO-Konzern hat die NAG eine Haustarifkommission gebildet und eine offene Auseinandersetzung angekündigt. „ Bleibt der Vorstand bei seinem Kurs, der die Kunden verrät und verkauft, den Vertrieben in den Rücken fällt und die Beschäftigten ins Risiko stellt, werden wir unsere Mitglieder zum Arbeitskampf aufrufen“, stellt Münster klar. Die hierfür nötigen Beschlüsse seien gewerkschaftsintern herbeigeführt worden.

Im Rahmen einer „NOT FOR SALE!“-Aktion haben am vergangenen Freitag Hamburger Beschäftigte 1.000 Luftballons mit Protestpostkarten an die Vorstände auf die Reise geschickt, nachdem bereits am 6. Oktober über 1.000 Beschäftigte demonstriert und eine online-Petition der Gewerkschaft in weniger als drei Wochen über 5.000 Unterschriften erreicht hatte.

„Da sind renditegierige Geisterfahrer unterwegs“, sagt Münster mit Blick auf die Vorstände, die mit ihren Planungen auch innerhalb der Konzerne völlig isoliert seien. Es werde nicht lange dauern, bis bisher nur zaghaft betriebene Initiativen in der Politik intensiviert würden, nach denen der Privaten Versicherungswirtschaft die ergänzende Altersversorgung der Bevölkerung nicht mehr anvertraut werden dürfe. „Es ist fünf vor 12. Wir fordern die Vorstände auf, diesem Treiben ein Ende zu bereiten, bevor der Kollateralschaden für die Branche nicht mehr reparabel ist!“

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NAG macht gegen Verkauf der Ergo Leben mobil

ERGO-Betriebsräte und die Neue Assekuranz Gewerkschaft (NAG) machen gegen den geplanten Verkauf der Lebensversicherungstöchter des Düsseldorfer Konzerns mobil.

Am Freitag hat der Betriebsrat des Ergo Standortes Hamburg im Rahmen einer außerordentlichen Betriebsversammlung scharfe Kritik an den Verkaufsplänen, betreffend die klassischen Lebensversicherungen mit Garantien, und der hinterlistigen Vorgehensweise des Ergo Vorstands geübt.

Rund 1.000 Beschäftigte folgten im Anschluss dem Aufruf der Neuen Assekuranz Gewerkschaft (NAG) und nahmen in der City Nord an einer Protestkundgebung unter dem Motto "Ergo Leben - Not for Sale!" teil. NAG Vorstandsvize Tobias Münster kündigte den massiven Widerstand der NAG an.

"Jahrzehntelange Finanzbeziehungen mit den Kunden der Ergo dürfen nicht wie ein klappriger Gebrauchtwagen an Hedgefonds oder chinesische Investoren verramscht werden!", so der Gewerkschafter. Den Beschäftigten habe der ERGO Vorstand beim erst kürzlich erfolgten Wechsel in die neu gebildeten Organisationseinheiten der Leben Klassik einen Wachstumspfad innerhalb der Ergo versprochen und einen zeitnahen Verkauf ausgeschlossen.

Nun sei der Fuchs im Hühnerstall noch vor der Tat ertappt worden. Ergo Chef Rieß sieht sich dem massiven Vorwurf fehlender Aufrichtigkeit und gebrochener Versprechen ausgesetzt. "Käme es zum Verkauf, würde das kürzlich geäußerte "starke Bekenntnis zur Leben Klassik innerhalb der Ergo" den Kapitalinteressen gieriger Finanzjongleure geopfert" so Münster. Die Belegschaften fühlten sich verraten und verkauft.

Weitere Aktionen bis hin zum massiven Widerstand seien wahrscheinlich.

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